die anderen glauben, dass es belgien wohl nicht mehr lange gibt :
Die spanische Zeitung ABC kommentiert: Nach einer mehr als sechsmonatigen Regierungskrise gab es für die Belgier endlich einmal eine gute Nachricht. Die Freude wird aber möglicherweise nur kurze Zeit dauern, denn die Bildung einer Übergangsregierung bedeutet nur einen Minimalkompromiss. Der „Subnationalismus“, wie König Albert II. die Politik der Flamen und Wallonen treffend bezeichnete, hat die Grundlagen des belgischen Staates untergraben. Wenn die Parteien sich bis zum Frühjahr auf eine Staatsreform einigen, wird dies wohl ein weiterer Schritt auf dem Weg der Teilung Belgiens sein. Es bleibt zu hoffen, dass die Scheidung nicht vollzogen wird.
Die französische Zeitung La Presse de la Manche aus Cherbourg meint: Der Sprachenkrieg in Belgien hat verheerende Auswirkungen auf dieses Land. Eine Teilung Belgiens wäre das Eingeständnis eines Scheiterns. Die nächste entscheidende Etappe werden nun die Regionalwahlen im Jahre 2009 sein. Dabei könnten sich die Flamen dafür entscheiden, sich von der Wallonie zu trennen und autonom zu leben. Der Ministerpräsident auf Zeit Guy Verhofstadt, der über ein großes Verhandlungsgeschick verfügt, wird dann vielleicht wieder einmal derjenige sein, der die belgische Einheit retten kann. Aber er wird Mühe haben, sich Gehör zu verschaffen.