: der rebell
Acht Schulen und ein Zwischenspurt
Hans-Olaf Henkel war ein wildes Kind, weinte selten und wechselte häufig die Schule. Der Sohn eines Papierwarenfabrikanten besuchte in Hamburg acht Schulen und drei Heime. Er schloss mit der mittleren Reife ab – und erkannte während seiner Lehre zum Speditionskaufmann, dass seine Freunde über Sachen redeten, „von denen ich nichts mehr verstand“.
Es folgte ein Zwischenspurt, der ihn auf den zweiten Bildungsweg und die Akademie für Gemeinwirtschaft führte. Henkel kam zu IBM und stieg dort in einer 35-jährigen Karriere zum Europachef des amerikanischen Computerriesen auf.
Als Präsident des Bundesverbandes der Deutsche Industrie gehört Henkel zu den schärfsten Kritikern des deutschen Bildungswesens. Henkels Credo lautet: Wettbewerb, Wettbewerb und nochmals Wettbewerb. Ende des Monats tauscht Henkel den Chefsessel im BDI-Haus mit einer Honorarprofessur an der Uni Mannheim. Die Hochschule im Badischen zählt zu jenen Unis, die sich durch ökonomische Steuerungsmodelle reformieren wollen.
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