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das wetterSülz

Schon früh biss Montserrat Belano in den Apfel der Erkenntnis. Sie hatte ihn vom Sülzer Wochenmarkt mitgebracht, er hatte nur 23 Cent gekostet. Er schimmerte so grün, so kräftig und gesund. Jetzt aber stand sie da, allein auf weiter Flur, umrauscht vom morgendlichen Berufsverkehr. Was sollte sie tun? „Gyros bei Spyros“ hatte noch geschlossen, auch das „Sülz, Texas“ wartete nur mit heruntergelassenen Jalousien auf. „Aber ich weiß doch, wo das Böse lauert“, dachte Montserrat, schließlich hatte sie in diesen Apfel gebissen, dessen Kern sie jetzt ausspuckte vor der Tür des geschlossenen Cafés 43. „Es lauert in meinem Herzen!“ Zeit für einen Anruf. Oder zwei. Aber Arthur ging nicht ran, und der Rote Erzählbär ließ sich wieder einmal verleug­nen, von Stefan oder Stefanie, je nachdem, wer gerade da war, um das WG-Telefon zu hüten. Ein gar saurer Apfel war das.

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