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das wetter

Der Durchbruch

Dr. Bärchhuber beherrschte sich, wie noch nie in seinem von Pflichterfüllung und Disziplin geprägten Arbeitsleben, um nicht außer sich vor Freude durch das Labor zu tollen. Jahrzehntelang hatte er (nicht völlig ohne Hintergedanken an persönliche Erleichterung) daran getüftelt, ein Mittel gegen die Folgen übermäßigen Trunks zu entwickeln. Sein innigster Wunsch war, einen Traum der Menschheit zu erfüllen: Nie mehr Kater! Nun lag das ­Präparat vor ihm auf dem Tisch. Darauf erst mal einen Cognac! Endlich war ihm der Durchbruch gelungen – im Prinzip. Lediglich die Nebenwirkungen bereiteten Bärch­huber Kopfschmerzen. Nach Einnahme des von Dr. Bärch­huber entwickelten Wirkstoffs stellten sich in Verbindung mit C2H6O höllisches Schädelbrummen und unerbittliche Übelkeit ein. Daran ließ sich zwar nichts ändern. Aber auf den Beipackzetteln sämtlicher Medikamente stand ja ohnehin die ­obligatorische Warnung: „Nicht mit ­Alkohol einnehmen!“

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