das wetter: zeitblom:
Zeitblom setzte sich auf die Holzbank an der Haltestelle, ein unbestimmtes Gefühl der Erwartung bemächtigte sich seiner. Er musterte die anderen Wartenden nur flüchtig und freute sich an der Sonne, die durch die Plastikscheibe nur leicht gedämpft wurde. Es war ein schöner Tag, aber nicht so furchtbar heiß wie die bisherigen Tage. Eine leichte, kühlende Brise kam von Vahingen herunter, und Zeitblom fühlte sich wohl. Er nahm sich fest vor, in der Straßenbahn nicht zu lesen, denn das würde arrogant wirken – so, als sei er etwas Besseres, aber heute wollte er ein Mann des Volkes sein! Er würde nicht sprechen und nicht lächeln, all das könnte missverstanden werden, aber Zeitblom wollte cool sein!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen