das wetter: wandertag

„Rechtes Bein und linkes Bein, die Männer Brust heraus! So ziehn wir aus! So ziehn wir aus!“, schmetterte der Gesangsverein aus dreißig Kehlen in die glasklare morgendliche Bergluft. Die Vesperpakete waren geschnürt, die Wanderschuhe auch. „Wandern mit harten Eiern“ lautete das Motto unter dem sich die feschen Mädels und Buben – alle waren sie jenseits der dreißig – auf das „Abenteuer Bergsteigen“ eingelassen hatten. Bereits nach hundert Metern machten die ersten schlapp und warfen sich stöhnend und lamentierend ins morgentaunasse Gras. Nach weiteren hundert Metern versagte auch der Rest der Truppe. „Nur immer langsam, so kommt man auch voran, und kommen wir heut’ nicht an, kommen wir halt morgen an!“, trällerten die versprengten Häufchen fröhlich. Dann ließen sich alle den Hügel runterkullern und trafen sich im Wirtshaus, drunten im Tal, wo sie munter Wein in sich hineinschütteten. Es war ein sehr lustiger Wandertag, über den später noch viel geredet wurde.