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das wetter: tracys leid

„Träßie“, wie das schon klang, dachte Tracy Wuttke. Schlimmer noch war ja beides zusammen: „Träßie Wuttke“, schüttelte sich Tracy Wuttke. Ihrer Mutter hatte sie es noch immer nicht verziehen. Wie hatte sie es damals nur zulassen können? „Träßie Wuttke“ – so hieß doch nur eine ungebildete Proletenschlampe mit schiefen Zähnen, Schweinesteckernase und zu kurzem Rock über den dicken Stampfern, dachte Tracy Wuttke. So würde sie nie eine berühmte Schriftstellerin werden. Allenfalls Herz-Schmerz-Romane würden die Leser ihr abnehmen. Wo doch ihr erstes literarisches Werk von solch poetisch brillanter Metaphorik geprägt war. Aber als „Träßie Wuttke“? Tracy Wuttke schluchzte.

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