piwik no script img

das wetter: rasenhaar

„Tor, Tor“, jubelten die Roten und rissen die Arme so heftig in die Höhe, dass die Nähte unter den Achseln platzten. Buschige und drahtige, schwarze und sogar blonde Haarbüschel bahnten sich ihren Weg in die Freiheit. Manchen perlte der Schweiß von den Spitzen. Verblüfft, endlich auch am Spiel teilnehmen zu können, sahen sich die Achselhaare um. Als sie die gegnerischen Blauen erblickten, stichelten sie los: „Guckt mal, die Arschgeigen“, polterte das linke Büschel des Mittelstürmers. „Blöd wie Deoroller“, kicherte es aus der Achsel des Kapitäns. Das hatte Schiedsrichter Wellenkamp gehört und stellte den Spielmacher vom Platz. Solche Unsportlichkeiten gehörten nicht auf den Rasen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen