das wetter: papageienliebe:
Jens knabberte an Gabis Ohrläppchen. „Ich liebe dich“, hauchte er zärtlich in die Muschel. „Libbe dich!“, krächzte es hinter ihr. Erwin ließ den grüngelben Kopf auf und nieder tanzen, die Federn standen ihm zu Berge. Jens blieb eiskalt: „Du bist so schön“, gurrte er. „Ssso schönn“, knarzte Erwin und starrte herüber zu dem Paar. Jens gab seiner Stimme jetzt das Timbre leichter Erregung: „Deine Augen sind wie ...“ – „ ... Sterrrne“, ergänzte Erwin fast sachlich. „ ... wie Kugeln“, verbesserte Jens eilig, doch unüberhörbar wütend über die dumme Pute und ihren Papagei. Dich krieg ich, dachte Jens und sandte dem Vogel einen bösen Blick. „Kugelln“, kockerte Erwin und hob einen Flügel vor die wachen Augen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen