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Archiv-Artikel

das wetter: kolossale fabel

Der Koloss baute sich vor Rüdiger Meinlein auf und verdunkelte den Himmel. Grausig war er anzusehen, das Gesicht zu einer wütenden Fratze verzogen und die mächtigen Hände zu Fäusten geballt, die er wild schüttelte. Ein Schrei wie der einer verwundeten Höllenkreatur entrang sich seiner Kehle und brachte die Vögel zum Verstummen. Doch Rüdiger Meinlein stand unerschrocken dort, wich keinen Zentimeter zur Seite. Sollte doch der Koloss ausweichen, er, Rüdiger Meinlein, würde niemals nachgeben. So standen sie da für Jahr und Tag, bei Regen und Wind – Symbole der Unnachgiebigkeit, Mahnmale der Sturheit. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann stehen sie dort noch heute.