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das wetter: freiheit & zwang

Der Zwang erledigte immer mit viel Freude seine Arbeit. Doch je näher der Feierabend rückte, desto mürrischer wurde er. Die Freiheit dagegen musste den lieben langen Tag Entscheidungen treffen und ächzte unter der Verantwortung. Sie kam sich vor wie ein Sklave, während der Zwang sich frei fühlte, solang man ihm sagte, was er zu tun hatte. Endlich arrangierte der Wille einen Zweikampf, denn er wollte wissen, an wen er sich halten soll. Er meinte selbstverständlich, die Freiheit hätte keine Chance, aber im Ring warf sich der Zwang ihr sofort zu Füßen und bettelte um Befehle. Die Freiheit befahl ihm barsch, endlich zu kämpfen, „keine Widerrede!“. Seither debattieren sie laut und erhitzt darüber.

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