das wetter: die nacht:
Eigentlich war es zum Verrücktwerden mit Herrn Schrokelmann. Jede Nacht verlief er sich und irrte orientierungslos durch die Straßen. Man sollte meinen, dass er mit der Zeit den Weg gelernt hätte, aber denkste. Er lief durch unbekannte Stadtviertel, wurde bald von einem Fremden verfolgt, hetzte durch schmale Gassen, fand sich in einem verfallenen Haus wieder, kletterte über eingestürzte Wände, hatte plötzlich keine Treppe mehr unter sich, rettete sich in einen engen Tunnel, kroch über herumliegende Backsteinsplitter und Mörtelbrocken, schrappte sich Knie und Hände auf und – egal, am Ende kam’s immer auf dasselbe hinaus: Herr Schrokelmann wachte auf, verband sich die blutenden Wunden und frühstückte erst mal.
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