das wetter: der wetter:
Ich besorgte mir eine Zeitung mit einem Loch in der Mitte. Damit setzte ich mich Wickert unauffällig gegenüber. Die Zeitung hielt ich mir vor mein Gesicht, und für alle Welt sah es jetzt so aus, als läse ich die Berichte aus aller Welt. In Wirklichkeit jedoch – ha! – beobachtete ich jede kleinste Bewegung, die Wickert machte. An der rechten Hand trug ich einen Siegelring, in den eine kleine Geheimkamera eingebaut war, mit der ich alles, auch die Zeitung, festhielt. Ich würde Wickert auf die Schliche kommen, schoss es mir in sengender Sonne durch den Kopf, und dann würde ich bei der nächsten Wette meinen Arsch setzen und die kubanischen Prä-Castro-Cigarren zurückgewinnen. Plötzlich sprang Wickert auf und machte einen Handstand. Er hatte mich offensichtlich nicht bemerkt. Ich blickte nach oben. Große, schwarze Wolken zogen sich plötzlich aus heiterem Himmel zusammen, und die ersten Tropfen fielen mir auf den Kopf und auf den Bauch. Jetzt wusste ich also, mit welchen fiesen Methoden Wickert arbeitete . . .
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen