das wetter: der rabe :
Der junge, schwarze Rabe saß hoch oben auf einer Zinne der alten Burg und dachte angestrengt nach. Es war ihm noch nie im Leben gelungen, jemandem auf den Kopf zu kacken – immer ging es ganz knapp daneben. Obwohl er doch immer sehr genau zielte. Was machte er nur falsch? Die anderen Rabenkinder aus seiner Klasse hänselten ihn schon deswegen, und seine Eltern hatten sogar schon einen blauen Brief bekommen, weil er in „Auf-den-Kopf-Kacken“ eine Fünf minus im Zeugnis bekommen würde. Dafür stand er in „Krähen“ bei sehr gut. Aber das zählte ja nicht. „Davon kannst du später nicht leben“, sagten die Eltern, und „Krähen ist eine brotlose Kunst“. Und nun musste der kleine Rabe sogar an den Nachmittagen und in den Ferien mit den Eltern „Auf-den-Kopf-Kacken“ üben. Dabei planschte er viel lieber im Bach. Außerdem war er unglücklich verliebt in eine Dohle aus gutem Hause. Aber dieses hübsche Vögelchen wollte rein gar nichts von ihm wissen, es flog lieber mit der Elster zum Klauen. Ach, so ein Rabenkind hat es wirklich nicht leicht …