■ das wetter: das essspiel (2):
Gabi rollte die Socken auf die Knöchel. Jetzt war ihr heiß unter der Bettdecke. Heiko knarzte neben ihr. „Bettelmann, du Scheißbettelmann“, dachte Gabi so fest, dass Heiko sich jetzt drehte. Unter dem Gewicht seines Armes konnte sie sich nicht mehr rühren. Gabi begann zu träumen. Von überladenen Tischen. Von duftenden Speisen. Von Heiko. Gabi erwachte. „Morgen ist Bethlehemtag. Dann gibt’s Reis“, überlegte sie angestrengt. „Bevor das Spiel beginnt, muss ich schon gewonnen haben.“ Erschöpft schlummerte Gabi ein und fand sich auf einem Podest wieder: Sie war Kaiserin, Königin, Edelfrau. Und ein riesiger Reisball hatte Heikos Hals aufgebläht und verstopft.
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