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das kommt

Searching

Wie bildet man die heutige Kommunikation über soziale Medien im Film ab? Eine Möglichkeit, die vielen Kanäle zu einer bildlichen Erzählung zu kombinieren, erkundet der Thriller „Searching“ von Aneesh Chaganty. Das Geschehen – eine Tochter (Michelle La) verschwindet, der Vater (John Cho) zieht die Polizei bei der Suche hinzu – spielt sich komplett innerhalb der Grenzen eines Computerbildschirms ab: Szenen spielen sich als Videoanrufe über Facetime ab, wichtige Handlungsstränge sind als YouTube-Nachrichtenfilme zu sehen, Dialoge werden oft schriftlich über Medien wie WhatsApp geführt – ähnlich den Zwischentiteln früher im Stummfilm. Den herkömmlichen Schnitt von einer Szene zur nächsten ersetzt der Wechsel von einem Programmfenster zum nächsten. Ein allemal interessanter Ansatz.

Ab 20. 9 . im Kino

Linker Populismus

Die Rechten in Deutschland, das muss man ihnen lassen, sind derzeit gut darin, Begriffe zu besetzen und Stammtischparolen in Agitation umzusetzen. Ist es an der Zeit, ihnen einen linken Populismus entgegenzusetzen? Muss man tatsächlich anfangen, wie Wagenknechts Sammlungsbewegung behauptet, Begriffe wie „Volk“ oder „Heimat“ auf links umzudeuten? Geht das überhaupt und kann man dabei tatsächlich von den „klassischen“ Mitteln der Agitation und Propaganda etwas lernen? Darüber diskutieren in Berlin der dogmatischen Linken nahestehende Persönlichkeiten. Unter ihnen der Theaterdramaturg Bernd Stegemann, die Schriftstellerin Tanja Dückers, die Vizepräsidentin der Berliner Akademie der Künste, Kathrin Röggla, Junge-Welt-Autor Ingar Solty und Raul Zelik (Partei Die Linke). Autor Enno Stahl moderiert. Statements der ReferentInnen sollen nächste Woche in der taz in Kurzfassungen dokumentiert werden.

20. 9., 19 Uhr, Berlin, Literaturforum im Brechthaus

„Deep in the Box“

Seit Langem ist die Berliner DJ Barbara Preisinger in der ehe flüchtigen Szene der elektronischen Tanzmusik als Solitärin unterwegs, legt auf, veröffentlicht Platten auf ihrem Label Slices of Life und organisiert Abende unter dem Namen „Deep in the Box“, an denen die stilistischen Grenzen zwischen House und Techno fließend verlaufen. Oftmals tauchen da illustre Gäste auf, die nur dem Organisationstalent Preisingers zuliebe bereit sind aufzulegen. Nächste Woche tun das etwa die US-DJ Julie Marghilano und der kolumbianische Produzent WIRE.

22.9., Berlin, Tresor

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