: das gibt zu denken
Die beliebte englische Popgruppe Depeche Mode („Music For The Masses“) hat ihr für heute geplantes Konzert in Tel Aviv überraschend abgesagt. Der Auftritt müsse „wegen der jüngsten Entwicklungen“ ausfallen, wie es in einer offiziellen Verlautbarung der Band hieß. Experten vermuten, dass mit „jüngsten Entwicklungen“ die aktuellen Feindseligkeiten zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah gemeint sein könnten. Aber es kommt noch schlimmer: „Unglücklicherweise gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit, das Konzert nachzuholen“, erklärte das Management, „da es das Ende der Welttournee ist. Die Band entschuldigt sich bei den Fans und hofft auf ihr Verständnis.“
Dass die Fans in Nahen Osten gerade ganz andere Probleme haben könnten, das dämmerte vor knapp zwei Wochen auch Roger Waters. Der 63-Jährige, früher kreativer Kopf von Pink Floyd, sagte sein Konzert in Tel Aviv allerdings nicht einfach ab, sondern verlegte es stattdessen in die Nähe von Neve Schalom. In diesem Ort westlich von Jerusalem leben Juden, christliche Araber und Muslime zusammen, um sich in Respekt und Verständnis zu üben. Mit „Verständnis“ dürfen Depeche Mode also durchaus rechnen, mit Respekt weniger.