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Torjubel ohne Ende bei Werder Foto: dpa

Die Angst vor dem Abgehängt-Werden dominiert gerade das deutsche Lebensgefühl. Grob gefasst betrifft diese zwei Lebenswelten. Zum einen wäre da die werktägliche wirtschaftliche Sphäre (Stichwort Deindustrialisierung) und zum anderen wäre da das Wochenende und die Fußball-Bundesliga. Der Exodus der Stars in andere Ligen hat das eigene Selbstwertgefühl stark angegriffen.

Bislang hat nur der FC Bayern München eine Antwort dafür parat: Harry Kane. Der Mann soll es stellvertretend für alle richten. Aber warum diese Verzagtheit? Mehr Spektakel als dieses Wochenende geht doch kaum. Die Liga ist von einem Offensivgeist beseelt, der das Publikum von den Sitzen reist. Im Schnitt fielen am Samstag über vier Tore pro Partie. Und auch in der so prominent besetzten Zweiten Liga wird es auf den Anzeigetafeln bei der Auflistung der Tore knapp. 6:4 gewann der 1. FC Magdeburg gegen Hertha.

Gerade beschlich einen noch ein wenig Mitleid mit Werder Bremen, das in zwei Spielen torlos geblieben war und seinen treffsichersten Spieler Niclas Füllkrug an Borussia Dortmund abgeben musste, weil es für internationale Stars nicht mehr attraktiv genug ist. Und just trafen die Werder-Profis gegen Mainz fast schon nach Belieben (4:0).

Harry Kane blieb diesen Spieltag übrigens ohne Torerfolg. Die Startruppe des FC Bayern war am Samstag zudem an der torärmsten Partie beteiligt. Wozu braucht es also diese Gockel auf dem Rasen. Dieser Spieltag wirkte wie Medizin gegen dieses blöde Gefühl des Abgehängt-Werdens. Dumm nur, dass jetzt wieder die Länderspiele kommen. (jok)

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