daily dope (90) :
Der Direktor der Tour de France, Christian Prudhomme, hat den in die Dopingaffäre Fuentes verstrickten Radprofis Jan Ullrich und Ivan Basso (Italien) nicht viel Hoffnung auf einen Start bei der Frankreichrundfahrt im Juli gemacht. „Wir behalten uns das Recht vor, Fahrer auszuladen – Namen spielen dabei keine Rolle“, sagte der Franzose am Wochenende. Bis zum Tourstart am 7. Juli in London sei es noch weit hin, deshalb könne er speziell zum Fall der beiden Profis nicht direkt Stellung nehmen. Aber der Tourchef ließ an seiner Haltung kaum einen Zweifel: „Wir sind vorbereitet, wenn sich nicht zugelassene Fahrer ins Rennen klagen wollen.“ Auch Kai Rapp, Chef der Deutschlandtour, will keinen der 51 in die Fuentes-Affäre verstrickten Profis bei seiner Rundfahrt zulassen, selbst wenn die Rechtslage noch nicht geklärt sei. Derweil plant die Bonner Staatsanwaltschaft, im Verfahren um Jan Ullrichs mögliche Verwicklung in den Dopingskandal einen DNS-Abgleich vorzunehmen. In Kürze sollen Blutbeutel, die im Mai 2006 beim Frauenarzt Fuentes gefunden worden waren und Ullrich zugerechnet werden, übergeben werden. Die Ermittlungsakte zur spanischen Dopingaffäre ist bereits in Bonn eingetroffen. Die Staatsanwaltschaft plant den Abgleich mit einer Speichelprobe, die Ullrich im September 2006 bei den Schweizer Behörden abgegeben hatte. Ullrich, der sämtliche Vorwürfe abstreitet, kann bis Ende Januar Widerspruch gegen die Herausgabe seiner DNS einlegen.
DPA