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Der organisierte Sport und Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) haben sich auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Weimar als Verbündete einer großen Koalition im Kampf gegen das Doping präsentiert. Dabei haben sie eine Arbeitsteilung im Antidopingkampf vereinbart, wie sie dem DOSB-Präsidenten Thomas Bach schon lange vorschwebt: Der Staat bekämpft das Doping im Bereich der Kriminalität. Der Sport sanktioniert weiterhin allein den gedopten Sportler. Schäuble hat angekündigt, mit Hilfe einer Schärfung des Arzneimittelgesetzes die Strafandrohung für Doping-Dealer so hoch ansetzen, dass von Hausdurchsuchungen bis hin zur Überwachung von Telekommunikationsmitteln alle Möglichkeiten offenstehen. Stark machen will sich der Innenminister auch für die Kennzeichnungspflicht von Medikamenten, die für Doping einsetzbar sind. Ein eigenes Anti-Doping-Gesetz wird es demnach nicht geben.
Diese Linie des DOSB im Kampf gegen Doping wurde zuvor von der Mitgliederversammlung mit breiter Mehrheit abgesegnet. Das 300-köpfige Sportparlament stimmte mit seinen maximal 471 Paketstimmen bei nur einer Enthaltung dem Anti-Doping-Aktionsplan zu und sprach sich damit entschieden gegen die Besitzstrafbarkeit aus, die den gedopten Sportler dem Strafgesetz unterworfen hätte.
Auch der Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), dessen Präsident Clemens Prokop sich vehement für die Besitzstrafbarkeit ausgesprochen hatte, stimmte in Weimar für den Aktionsplan. Sein Antrag, auch den gedopten Sportler unter das Strafgesetz zu stellen, wurde mit nur 25 Ja-Simmen abgewiesen und zeigte Prokops weitgehende Isolation in dieser Frage innerhalb des DOSB. DPA