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Archiv-Artikel

daily dope (369)

Durch den peinlichen Fauxpas einiger überkorrekter Wissenschaftler entgeht dem internationalen Anti-Doping-Kampf ein Riesenschritt in Richtung eines nicht ganz so verschmutzten Sportes. Anhand von Untersuchungen eines Labors der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) sollte ein Präzedenzfall geschaffen werden, der es ermöglicht, mittels einer Langzeitanalyse von Blutwerten kombiniert mit auffälligen Urinwerten Doper nachträglich zu bestrafen. Rechtsexperten der Wada hatten sich bereits monatelang auf ein mögliches Revisionsverfahren gegen diese Form der indirekten Beweisführung und einen Einspruch der betroffenen Sportler vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) vorbereitet, um die Methode juristische abzusichern. Anlass für das Verfahren gaben höchst verdächtige Proben von fünf Skilangläufern, die in besagtem Labor untersucht worden waren. Nach Angaben des im Internationalen Skiverband (Fis) für Doping zuständigen Experten Rasmus Damsgaard gehören die aus zwei osteuropäischen Ländern stammenden Athleten zur Weltspitze und hätten auch an der Nordischen Ski-WM in Liberec teilgenommen. Die vermeintlichen Doper können nun nicht überführt werden, weil sich das Labor peinlich genau an die Vorschriften zur Aufbewahrung von Dopingproben gehalten hatte: Alle entnommenen Proben müssen nach drei Monaten vernichtet werden – es sei denn, es wird eine Verlängerung der Aufbewahrungsfrist beantragt, was das betroffene Institut versäumte und die Proben samt des innovativen Verfahrens pflichtbewusst vernichtete. TAZ