daily dope (251) :
Die ARD hat sich in bisher nicht gekannter Weise von der eigenen Sportberichterstattung distanziert und für die Veröffentlichung von Doping-Vorwürfen gegen deutsche Wintersportler entschuldigt. „Es ist nicht vertretbar und mit unserer Berufsauffassung nicht vereinbar, wenn solche Pauschalverdächtigungen erhoben werden, ohne dafür belegbare und nachprüfbare Fakten zu haben“, sagte Moderator Michael Antwerpes am Donnerstag zu Beginn der Übertragung vom Biathlon-Weltcup im Südtiroler Antholz. Damit kritisierte er den eigenen Sender, der zwei Tage zuvor mit seinen Doping-Anschuldigungen für großen Wirbel gesorgt hatte.
Die ARD hatte berichtet, zahlreiche Sportler hätten die Dienste einer Wiener Blutbank in Anspruch genommen. Nach diesen Vorwürfen hat der Deutsche Skiverband DSV rechtliche Schritte gegen die für die ARD-Berichte Verantwortlichen angekündigt. Bis zur Stunde gebe es keinerlei Beleg, dass deutsche Wintersportler in die Wiener Blutbank-Affäre verwickelt seien, sagte DSV-Sprecher Stefan Schwarzbach. Der DSV sei in Kontakt mit der Anti-Doping-Agentur Nada, den österreichischen Behörden und habe auch viele andere Quellen ausgeschöpft, ohne dass sich der Vorwurf gegen deutsche Biathleten und Langläufer bestätigt habe. Deshalb habe der Skiverband jetzt eine Stuttgarter Anwaltskanzlei beauftragt, rechtliche Schritte gegen ARD-Redakteure einzuleiten. DPA, AP