daily dope (197) :
Der Kannibale vertraute auf die Wirkung von Aufputschmitteln. Früher ging Eddy Merckx fast nie ohne stimulierende Pillen auf die Strecke. Der Veteran kennt sich also in Dopingdingen aus. Oder? Trotz der zahlreichen Skandale hält die sogenannte Radsportlegende die Mehrzahl der Radprofis für clean. „Ich sage, dass drei Viertel des Fahrerfelds sauber sind“, sagte der Belgier in einem Interview der La Gazzetta dello Sport. Ein Viertel der Profis dagegen gehe ein „großes Risiko“ ein. Tour-Chef Christian Prudhomme habe recht, wenn er sage, dass dopende Radprofis ihr Leben wie beim russischen Roulette aufs Spiel setzen. Den Vorschlag von Exradler Francesco Moser für ein Berufsverbot für Dopingsünder unterstützt der fünfmalige Tour-Sieger nur bedingt. „Es gibt Doping und Doping“, behauptet der 62-Jährige. „Ich würde Alessandro Petacchi nicht mit Berufsverbot belegen, weil er ein ihm per ärztliches Attest erlaubtes Asthmaspray einmal zu oft gesprüht hat. Aber bei Bluttransfusionen würde ich keine Gnade walten lassen“, sagt Eddy M. TAZ, DPA