daily dope (133) :
Dopingfahnder müssen schon dabei sein, wenn der Sportler Wasser lässt – das Reglement will es so. Lucio und Oliver Kahn wollten nach dem Champions-League-Spiel der Bayern gegen Real Madrid aber unbeobachtet ins Gläschen machen, weswegen die Sache zur „Pinkel-Affäre“ wurde. Auch Bayern-Manager Uli Hoeneß hat eine Meinung in dieser Angelegenheit, fast scheint es, er wäre dabei gewesen: „Der Arzt hat sich wohl beschwert, dass die Spieler Unruhe gestiftet hätten. Es ist ja unheimlich schwierig, nach solchen Spielen pinkeln zu können, und die wollten dann offensichtlich ihren Urin abgeben. Der Arzt hat dann gesagt: Ich habe das nicht gesehen. Ich bin gerade meinen schriftlichen Arbeiten nachgegangen. Dann hat es wohl einige Wortgefechte gegeben. Da muss man jetzt mal sehen, was dabei rauskommt. Wir werden uns das nächste Woche in Ruhe anhören, und dann schauen wir, was daraus wird.“ Der Fall soll am Donnerstag vor der Kontroll- und Disziplinarkommission der Uefa verhandelt werden. Wird der Verband nachsichtig sein, oder wird er die Alleinpinkler Lucio und Kahn bestrafen? Gibt es einen sogenannten Missed Test für die Fußballprofis, müssen sie also mit einer Sperre rechnen? Oder haben die beiden nach dem Scharmützel am Urinal doch noch unter Aufsicht Pipi gemacht? Generell könnte man Fragen: Bringt Doping für Torhüter überhaupt ewas? Ist das sinnvoll? Aber ja, muss die Replik lauten, die Palette der pharmazeutischen Fangverbesserer ist groß. Ein bajuwarischer Titan hat so was freilich nicht nötig. TAZ