: bundesligaclubs im taz-test (3): der hsv
Erfolgreich Schulden tilgend bis in die Champions-League
Der HSV möchte sich in der kommenden Saison nichts zuschulden kommen lassen. 14,5 Millionen Euro die den laufenden Etat negativ belasten, sind ein schwerwiegendes Problem, welches der Vorstand zu schultern hat. Geld ausgeben tut man trotzdem, auch wenn man mit 23 Millionen Euro unter den letzten fünf in der Etattabelle rangiert.
Rund 1 Million Euro investierte der HSV für den Innenverteidiger und U21-Nationalspieler Björn Schlicke und gab damit als einer der wenigen Vereine überhaupt noch Geld auf dem Transfermarkt aus. Gelohnt haben dürfte sich die Investition allemal. Mit einem weiteren neuen Innenverteidiger, dem Ex-Bielefelder Kapitän Bastian Reinhardt, sowie den Stammkräften Tomas Ujfalusi und Kapitän Nico-Jan Hoogma verfügt der HSV über großartige Möglichkeiten auf dieser Position. Ein anderer U21-Nationalspieler, Alex Meier, sorgte selbst bei dem Rumpelclub St. Pauli für Glanzlichter und soll perspektivisch ein ähnlich torgefährlicher Spieler zwischen Sturm und Mittelfeld werden wie Sergej Barbarez. Stefan Beinlich wird der in der vergangenen Saison bereits formidablen defensiven Mittelfeldabteilung weitere Impulse verleihen, wie er in den Testspielen im Zusammenspiel mit Rodolfo Cardoso als Spielmacher gezeigt hat. Trainer Kurt Jara hofft, das Beinlich dem HSV auch auswärts endlich eine Konstanz zuteil werden lässt, die sich jenseits des Punktelieferanten befindet. Im heimischen Stadion bleiben die Punkte seltenst beim Gegner.
Der HSV hat es geschafft, seinen Kader abzuspecken und dabei die Qualität zu erhöhen. Das bekannte 4-3-3-System Jaras wird nur nuanciert verändert werden, freut sich aber über zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten durch gewollte oder zwangsweise erforderliche individuelle Umstellungen. Jaras Elf wird weiter gut organisiert, aber mit mehr Überraschungsmomenten nach vorne auftreten. Das Ziel lautet lustigerweise wie bei fast allen Nordclubs UEFA-Cup. Soweit die offiziellen Erwartungen. Die taz glaubt an einen HSV, der es tatsächlich schafft, mehr als zwei Spiele auswärts zu gewinnen. Werden es mehr als acht, so sind wir uns sicher, dass der HSV auch für die Gruppenspiele in der Champions-League gewappnet ist. FOG