brief des tages:
Gegenseitige Achtung
„EU gegen schnelle Waffenruhe“, taz vom 23. 3. 23
Warum gibt es kaum Bilder über das Elend dieses Krieges? Warum hören wir nichts über die Traumata und oft damit einhergehende Gewalt, die die überlebenden Soldaten mit zu ihren Familien und damit in ihre Gesellschaften tragen? Stattdessen werden zivilgesellschaftliche Friedensaufrufe diffamiert und die chinesische Friedensinitiative als unehrlich gebrandmarkt. Solange uns durch Vertreter*innen von Regierung und Leitmedien suggeriert wird, Frieden mit Putin sei unmöglich, und gleichzeitig durch Waffenlieferungen der Krieg weiter angeheizt wird, verhindern wir die dringend notwendige Befriedung. Notwendig, weil Maßnahmen gegen eine Verschärfung der menschengemachten Klimaänderung die gemeinsame Anstrengung aller Nationen braucht. Das aber setzt gegenseitige Achtung und Respekt voraus und einen Blick, der auch die Bedürfnisse der jeweiligen anderen im Auge hat. Natürlich können wir weiterhin nationalistisch oder nur eurozentriert unterwegs sein, stets darauf bedacht, unsere eigene Überlegenheit, sei es wirtschaftlich oder kulturell, zu sichern. Dann wird es statt weniger mehr Kriege geben. Rolf Adlerauge, Neuwied
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