piwik no script img

brief des tages

Journalistin Shireen Abu Akleh ermordet. Von wem?

„Nicht vorschnell urteilen. Susanne Knaul über den Tod einer Reporterin im Westjor­danland“, taz vom 12. 5. 22

Reporter ohne Grenzen (RSF) schreibt: „Shireen Abu Akleh, eine der bekanntesten Journalistinnen des Senders Al-Jazeera, ist am 11. Mai in Jenin im Westjordanland erschossen worden, als sie über eine Operation der israelischen Armee berichten wollte. RSF fordert eine unabhängige Untersuchung.“

Die taz schreibt: „Nicht vorschnell urteilen.“ Weshalb werden die aktuellen Erkenntnisse zur Ermordung der Journalistin durch israelische Soldaten nicht erwähnt? Weshalb wurde nicht erwähnt, dass es sich bei Shireen Abu Akleh um eine erfahrene, anerkannte und renommierte Journalistin handelt, die seit über 25 Jahren für Al Jazeera aus Nahost berichtet? Weshalb beurteilt die Organisation Reporter ohne Grenzen die Ermordung der Journalistin sehr viel eindeutiger? Weshalb werden die Aussagen der Augenzeugen, ihrer begleitenden KollegInnen nicht ernst genommen? Weshalb geht bei der Tötung einer Berufskollegin nicht ein Aufschrei durch die Redaktion? „Nicht vorschnell urteilen“? Wem nützt es?

Ursula Mindermann, Telgte

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen