brief des tages:
„Erwachsensein“ und „Männlichkeit“
„Kommt Zeit, kommt Rad“, taz vom 16. 4. 22
Ich kenne Auto und Motoren als „Erwachsensein“ und „Männlichkeit“. Der alte Benz mit dem Lämpchen für das Vorglühen, Der Sound vom 911er, wenn er beschleunigt. Nun, ich war auch süchtig und habe viele Spazierfahrten und unnütze Touren gemacht. Im Autoleben einen Sechs-, Acht- und sogar Zwölfzylinder besessen. Mir war die Auswirkung auf die Umwelt schon klar und ich habe zwei Beispiele. Ich wohne am Rande von Köln. Die Siedlung ist am Rand vom Wald gelegen. Morgens die frische, reine und kühle Luft atmen. Dann ging es zurück in die Siedlung. Nur ein Auto fuhr vorbei. Die Luft roch auf einmal, als wäre ein Kanister Benzin ausgelaufen. Für die Fachleute: Das ist das noch unverbrannte Gemisch, wenn der Kat noch eiskalt ist. Die Städter nehmen dies nicht mehr wahr, weil sie den Unterschied nicht kennen. Es macht also Sinn, auf das Rad umzusteigen. Ich habe es getan und kein Auto mehr. Tut gut und fühlt sich noch besser an. Sicher sind die Regen- und Winterzeit nicht die angenehmsten Begleiter, doch es tut dem Körper gut und natürlich auch der Umwelt.Ulrich Balfer, Köln
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