brief des tages:
Obdachlosigkeit: USA
betr: US-Kongress nimmt Zwangsräumungen von Millionen Bürger:innen in Kauf
Der Kongress der Vereinigten Staaten hat einen bisher auf Grund der Coronakrise gewährten Zahlungsaufschub für 6,4 Millionen mit der Miete im Rückstand befindliche Haushalte nicht verlängert. Das bedeutet, dass seit gestern, dem 2. August 2021, die Angehörigen von 6,5 Millionen Mietparteien in den USA auf die Straße gesetzt werden können. Das kommt dabei heraus, wenn eine Volksvertretung fast ausschließlich aus in erster Linie für sich selbst sorgenden Millionären besteht und eine sozialdemokratische Partei „mit Biss“ fehlt. Die USA haben nach dem 11. September 2001 für ihre Kriege im Irak, in Afghanistan und Pakistan 4 Billionen Dollar ausgegeben – aber ihre Regierungen sind weder willens noch fähig, dafür zu sorgen, dass jeder Amerikaner ein Dach über dem Kopf hat! Soweit geht die Fürsorge im Kongress für die Ärmsten der Armen in den USA nicht. 5 Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten sind Millionäre, aber in der Volksvertretung, dem Kongress der Vereinigten Staaten, befinden sich über 50 Prozent Millionäre. Eine solche Staatsform ist zu einer Plutokratie verkommen!
Otfried Schrot, Hannover
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