piwik no script img

brief des tages

Teure Liebe der Kirchen

„Tarifvertrag für Pflegende scheitert: Von wegen Nächstenliebe“, taz vom 26. 2. 21

Bei der Ausgrenzung von Frauen in der Besetzung von Weiheämtern geht es um das Festhalten am Klerikalismus, am Patriarchat und am antiquierten katholischen Frauenbild. Auch mit dem Abblocken einer humanen Sterbehilfe verschlechtert sich das Bild der katholischen Kirche in der öffentlichen Wahrnehmung. Nun kommt der nächste Skandal: Der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche, der Caritasverband, hat die Allgemeinverbindlichkeit des Pflegetarifvertrags abgelehnt. Bei diesem unsolidarischen Verhalten geht es nur um die Erhaltung des sogenannten Dritten Weges der Kirchen. Die katholische Kirche trägt die Verantwortung dafür, dass es weiterhin keine tarifvertraglich abgesicherte Norm und ein entsprechendes Einkommen für mehr als eine halbe Million Beschäftigte in der Pflege gibt. Allerdings hat die evangelische Kirche sich gekonnt um eine Positionierung gedrückt und versucht, ihre Hände in Unschuld zu waschen. Ein weiterer Skandal würde ans Tageslicht kommen, wenn jemand überprüft, in welche Anlagen (Aktien, Wertpapiere, Immobilien) die beiden großen Kirchen ihre Rücklagen investieren. Heinz Backes, Aachen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen