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brief des tages

Camping ohne Verstand

„petition der woche: Jederman soll in Deutschland überall campen dürfen“,

taz vom 9./10. 5. 20

Bitte nicht! Lange habe ich im Gebirge in einem geschützten Gebiet gearbeitet, das touristisch bewandert werden durfte. Jeden Tag gab es endlose und freche Diskussionen mit den angeblichen Naturfreunden, die den Nationalpark besuchten. Beliebtestes Thema: der Abfall. Jetzt lebe ich in einer sehr schönen Landschaft nahe einen Gewässer. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es hier aussehen würde, wenn „jedermensch“ hier campen dürfte! Schon jetzt nehmen sich manche Leute die unglaublichsten Regelverstöße heraus: Quadfahrten in Gruppen dort, wo Vögel nisten, für das Wochenende ins Wasser gebaute Partypavillons plus ratterndem Generator, um das Bier in einem Kühlschrank zu kühlen, laute Musik, Pferdehalter, die sich einen Teil des Gewässers großzügig abtrennen, um einen ganzen Nachmittag lang dort ihren Pferden ein Bad zu gönnen. Dazu kommt die regelmäßig zerstörte Barriere, die ein motorisiertes Heranfahren an das Wasser verhindern soll, sowie vollkommen überfüllte oder abgerissene Abfallbehälter, zerbrochenes Glas am ganzen Ufer. Bitte, bitte nicht! Sabine Sabranski, Berlin

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