brief des tages:
Persönliche Freiheit in Krisenzeiten
„Ausgangssperre in Freiburg“,taz vom 20. 3. 20
Ja, auch ich habe zum Teil Angst und eine Panik kommt unterschwellig hoch, die ich dann mit Vernunft und Information wieder in ihre Ecke verbanne. Familie, Kinder, Großeltern, alle noch da und alle in Gefahr, aber für die Volksgesundheit ein ganzes Volk in Haft nehmen, geht dann doch zu weit. Als ich die Bilder von den Menschen in der Sonne gesehen habe, habe ich mich wohlgefühlt – es gibt sie, die Mut haben und sich und uns Hoffnung schenken, und wenn sie die Abstandsregeln einhalten, auch niemanden gefährden. Sie als Anlass für die Ausgangssperrendiskussion zu nehmen, ist untauglich und nur auf dem Kleingeist derjenigen errichtet, die sich bereits isoliert haben. Sie rufen jetzt: „Was für mich gilt, muss für alle gelten... sperrt sie weg und lasst sie von der Polizei bewachen! Der Schaden, den wir unserer Gemeinschaft damit antun, ist sehr wahrscheinlich größer als das, was wir vielleicht damit erreichen. Isolation hat viele negative Folgen. Nein, Ausgangssperren für das ganze Land sind keine Option, wenn wir uns später noch vertrauen wollen. Andreas Arnhold, Hannover
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