brief des tages:
Das ist systematisches Wegsehen
„Trotz Rauchbomben, Buttersäure, Morddrohungen: Ein Kämpferherz“, taz vom 18. 10. 18
Ich komme erst jetzt dazu, den taz-Bericht aus Güstrow und Schwerin über den neonazistischen Terror gegen die Linken-Politikerin Karen Larisch zu lesen. Trotzdem drängt es mich, mit ein paar leserbrieflichen Zeilen darauf zu reagieren.
Dass der gegen die mutige linke Politikerin Karen Larisch gerichtete neonazistische Terror von Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier und großen Teilen der Polizei für unbeachtlich befunden wird, ist sicher nicht allein auf Überforderung durch jahrelanges Kaputtsparen der Polizei und auf politische Abstumpfung zurückzuführen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass wir es mit systematischem Wegsehen zu tun haben. Und solches Wegsehen hat die Wirkung, Taten zu begünstigen und die Täter zu weiterem verbrecherischem Handeln zu ermutigen.
Es fällt immer schwerer zu glauben, dass diese Konsequenz unerwünscht ist – immerhin könnte sie ja, mag manch einer hoffen, die politische Linke allmählich handlungsunfähig machen. Jürgen Kasiske, Hamburg
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