brief des tages:
Die Neue Seidenstraße dient dem Landgewinn
„Chinas ,Kolonialismus' sorgt Afrika“, taz vom 28. 8. 18
Chinas Neue Seidenstraße ist keine ganz neue Planung; schon seit mindestens zehn Jahren betreibt das wirtschaftlich aufsteigende Riesenreich die Politik des Gebens und Nehmens auf allen Ebenen, wie das Beispiel des zentralasiatischen Tadschikistans zeigt. Scheinbar großzügig bauten die Chinesen mit eigenen Kräften die wesentliche Straßenverkehrsader zwischen der Regionalhauptstadt Chudschand im Norden und der Hauptstadt Duschanbe einschließlich der Tunnels aus. Diese einzige wirkliche Verbindung machte die Regierung unter chinesischer Anleitung mautpflichtig – die Gelder, gedacht zur Schuldentilgung, flossen auf private Konten eines Schwiegersohns des Präsidenten auf einer westindischen Insel. Der tadschikische Präsident bezahlte die Schulden durch Landabgaben an China im Nordosten des eigentlich unabhängigen Pamirgebiets – was mit Auslöser der folgenden Unruhen in der Grenzregion zwischen Tadschikistan und dem Pamirgebiet, dem Wasserspeicher Zentralasiens, wurde. Landgewinn, das wollen sie und entwickeln ihre Seidenstraße bis nach Afrika. Ernst-Friedrich Harmsen, Berlin
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