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boxkampf klitschko – wolfgramm

König Taufa Ahau Tupou IV. von Tonga hatte die Weisung ausgegeben, ganz Tonga solle vor dem Kampf von Paea Wolfgramm (30) gegen Wladimir Klitschko (23) fasten – ein ziemlich harter Befehl für die insgesamt 98.000 meist gutbeleibten Tongalesen. Doch auch diese ungewöhnliche Soli-Aktion nütze Wolfgramm nichts. Er wurde, kaum hatte er sich in der Hamburger Alsterdorfer Sporthalle umgesehen, niedergeschlagen. Wladimir, der jüngere der beiden ukrainischen Brüder, war mit dem Mann von der Pazifikinsel nach nur einer Minute und dreißig Sekunden fertig. Zwei rechte und linke Schwinger ließen Wolfgramm taumeln und gen Boden sinken. Klitschko holte sich den Titel des WBC International Champions, so etwas wie eine Eintrittskarte zum ersten WM-Fight seiner Karriere. Lennox Lewis könnte auf WBO-Ebene der nächste Aspirant auf einen trockenen Knockout der slawischen Eisenfaust sein. Paea sollte dafür ein Gradmesser sein. Er hatte im Vorfeld 16 Kilogramm abgespeckt, verlor von 19 Profikämpfen nur einen. Mit Manager Steve Eisner trainierte er eifrig im einzigen tongalesischen Gym, wo auch der einzige Sandsack des Eilands baumelt. Aber die Blitztraumatisierung von Klitschko machte den Ururenkel eines Deutschen zum schnellen Verlierer. 1996 bei Olympia in Atlanta war Wolfgramm Klitschko noch ein ebenbürtiger Gegner. Damals galt Wolfgramm als großes Talent. Eisner: „Ich kann mir gar nicht ausmalen, wenn ich ihn mit 20 Jahren gehabt hätte.“ Nach dem Kampf fragt sich nun nicht nur die Boxwelt, sondern vor allem der übertragende Fernsehsender: Wie lange bleibt Lewis auf den Beinen? Man macht sich langsam Sorgen um die Quote. K.o. ist schon okay. Aber nicht so schnell. FOTO: REUTERS

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