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Neue Zuversicht
Das beherrschende Thema auf der gestrigen Hauptversammlung der Bayer AG waren die Folgen des Lipobay-Skandals von 2001. Seit Mitte März ist die Anzahl der Klagen von Patienten um 200 auf jetzt 8.600 gestiegen. Mehr als die Hälfte stammen aus einer Kanzlei und sind nahezu identisch. Immerhin konnte Bayer-Chef Werner Wenning mitteilen, dass schon 740 Vergleiche „ohne Haftungseingeständnis“ geschlossen seien, was den Konzern 219 Millionen US-Dollar gekostet habe. Die bisherigen zwei Freisprüche vor US-Gerichten wertete er als „Etappensiege“, eine Garantie für einen weiteren glimpflichen Verlauf seien sie aber nicht.
Im Jahr 2002 war das Betriebsergebnis um 46 Prozent auf 989 Millionen Euro eingebrochen, 3.600 Arbeitsplätze fielen weg. Wenning nannte aber die Entwicklung des ersten Quartals 2003 „sehr ermutigend“. Trotzdem sollen mehr als 2.000 weitere Stellen gestrichen werden.