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Archiv-Artikel

albrecht dürer und marta herford: vom schwachsinn des kunstmarketings

Das „Marta Herford“ ist ein weltberühmtes Museum im westfälischen Herford. Da das „Marta Herford“ im weltweiten Kunstmarkt mithalten will, muss es sich des Kunstmarketings bedienen. So kündigt das „Marta Herford“ derzeit eine Ausstellung zum Themenbereich „Das Kind in der Kunst“ an. Der Ausstellungstitel lautet: „Wäre Albrecht Dürer heute Kind, würde er sicher Marta Herford besuchen“. Das soll erhaben klingen, ist aber nur plumpes Rumpfdeutsch. Doch neben dem prätentiösen Wollen der Form ist auch der Inhalt fraglich: Was hat eigentlich Albrecht Dürer mit dieser Ausstellung zu tun? Ist es nicht vielmehr so, dass der Name Dürer allein deshalb gewählt wurde, um den Glanz eines populären Künstlers auf die Ausstellung zu übertragen? Und ist es den Kunstwerbern nicht letztlich völlig egal, welcher Name im Titel steht? Dann hätte die Marketingabteilung des „Marta Herford“ die Ausstellung doch gleich werbewirksamer betiteln sollen: „Wäre Adolf Hitler heute Kind, würde er sicher das Marta Herford besuchen“. Denn mit Kunst hatte Adolf Hitler ja auch irgendwie zu tun.