: akteneinsicht
Die Gauck-Behörde
Die Besetzung am 4. November 1990 war bereits die zweite Aktion dieser Art. Bereits am 15. Januar 1990 hatten Oppositionelle die Stasi-Zentrale besetzt und so zum ersten Mal eine Diskussion über den Umgang mit den Akten erzwungen. Mittlerweile blickt die Gauck-Behörde auf eine fast zehnjährige Geschichte zurück. Noch heute beantragen über 10.000 Personen monatlich, ihre Akten einsehen zu dürfen. Gleichwohl hat sich auch der Charakter der Gauck-Behörde geändert. Wenn demnächst die Bürgerrechtlerin Marianne Birthler die Nachfolge von Joachim Gauck antritt, hat sich die fast 3.000 Mitarbeiter zählende Behörde mehr und mehr zu einer Forschungseinrichtung entwickelt. Aber auch Kritik hat es immer wieder gegeben, zuletzt vom inzwischen verstorbenen Jürgen Fuchs. Der hatte die Beschäftigung zahlreicher Stasi-Spitzel und die mangelnde Transparenz in der Behörde kritisiert.
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