: ai will mehr Frauenschutz
Amnesty international startet weltweit Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Besonderer Asylschutz gefordert
BERLIN epd ■ Die Gewalt gegen Frauen hat laut amnesty international weltweit zugenommen. Trotz einer größeren internationalen Aufmerksamkeit gegenüber solchen Straftaten werde derzeit jede dritte Frau einmal in ihrem Leben Opfer einer Gewalttat, sagte die Generalsekretärin der deutschen amnesty-Sektion, Barbara Lochbihler, am Freitag in Berlin. Misshandlungen in der Ehe gingen in 90 Prozent der Fälle von Männern aus, betonte sie zum Auftakt einer internationalen Kampagne gegen Gewalt gegen Frauen. Amnesty stützt sich dabei auf Zahlen der Vereinten Nationen sowie von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen.
Unter dem Motto „Hinsehen und handeln“ will die Menschenrechtsorganisation in den kommenden zwei Jahren insbesondere auf die Lage von Frauen in und nach bewaffneten Konflikten informieren. Lochbihler forderte die Bundesregierung auf, geschlechtsspezifische Verfolgung endlich als Fluchtgrund anzuerkennen. Sie müsse dafür sorgen, dass dies im Zuwanderungsgesetz festgeschrieben wird, wie es der ursprüngliche Regierungsentwurf auch vorsieht. Zudem müsse die Bundesregierung sich auf internationaler Ebene dafür einsetzen, dass Gewalt gegen Frauen, insbesondere in der Familie, weltweit strafbar ist. Außerdem warnte Lochbihler davor, dass Frauenhäuser und Beratungsstellen für Gewaltopfer in Deutschland dem „Sparstift zum Opfer fallen“. Trotz des seit 1992 bestehenden Gewaltschutzgesetzes würden jährlich rund 45.000 Frauen bundesweit in eines der 389 Frauenhäuser fliehen.