■ INDIEN: ai verurteilt Sondergesetze
London (ap) — Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hat die indische Regierung aufgefordert, dem Mißbrauch von Sondergesetzen durch die Sicherheitskräfte Einhalt zu gebieten. In einer Erklärung zu einem am Mittwoch in London veröffentlichten Bericht der Organisation über willkürliche Verhaftungen und Folter im indischen Bundesland Manipur im Jahre 1987 hieß es: „Soldaten scheinen zu glauben, daß sie ohne Angst vor Bestrafung schlagen, töten und foltern können. Die indische Regierung sollte klarstellen, daß ein solches Verhalten nicht toleriert wird.“ Die seit 1987 geltenden Sondergesetze zur Verhinderung und Handhabung von Unruhen gestatten es den Sicherheitskräften, ohne Vorwarnung zu schießen und ermöglichen willkürliche Verhaftungen. Nach Angaben von ai wurden 1987 mehrere hundert Einwohner des Dorfes Oinam, darunter auch Kinder, von Soldaten gefoltert und verhaftet. Elf Männer seien hingerichtet worden. ai forderte die indische Regierung außerdem auf, gegen Lynchjustiz in Kaschmir vorzugehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen