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Zwischen durchtanzten Nächten kam am Wochenende der Samba auf die Straßen

Heiße Sambaklänge, getrommelt und gepfiffen, haben am Samstag den Rhythmus in Bremen bestimmt und die Zwerchfelle der ZuschauerInnen zittern lassen. Rund 20.000 haben den 16. Umzug des größten deutschen Sambakarnevals mit wippenden Hüften und zuckenden Schultern begleitet. Über 1.000 TrommlerInnen, MaskenträgerInnen und TänzerInnen aus dem In- und Ausland waren der alljährlichen Einladung der „Initiative Bremer Karneval“ gefolgt. Der Straßenkarneval, begleitet von Sambafestivitäten an den verschiedensten Orten bis spät in die Nächte, lief dieses Jahr unter dem Motto „Reise nach SambAsien“. Entsprechend traten die KünstlerInnen auf: Auf Doppelpfiff zückten die Blauhemden unter dem spitzen Strohhut das rote Parteibuch, bevor sie wieder auf die Trommeln schlugen. Andere hatten gelbe Schlitzaugen vor die Brillen montiert. Bizarre Masken zuckten elfenhaft gespenstisch vorbei, Statuen hinduistischer Götter spendeten vom Wagen oben trommelnd ihr Bestes – während die orangen Inder samt ihrer heiligen Kühe sich der Kraft östlicher Feste hingaben. Der Bremer Karneval setzt damit eine Tradition fort, in der der alemannische Brauch der Winteraustreibung eine enge Verbindung mit Elementen aus anderen Kulturen eingeht, wo Alaaf, Helau, Prinzenpaare und Büttenreden aber keinen Platz haben dpa/taz Foto: Michalak

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