: Zwerenz noch ohne Preis
Auszeichnung für schlechteste Sexszene in der Literatur
LONDON ap/taz ■ Sean Thomas, britischer Schriftsteller, hat den Preis für die schlechteste Beschreibung einer Sexszene erhalten. Der Autor bekam die Auszeichnung für seinen langweiligen Vergleich einer Frau mit einem Walkman: „Sie ist so klein und so kompakt, und doch hat sie alle notwendigen Funktionen“, heißt es in Thomas’ neuem Roman „Kissing England“. Und weiter: „Sie ist seine persönliche Toshiba, seine zierliche, kleine JVC, seine süße Aiwa.“ Den „Bad Sex Award“, ausgelobt von der Fachzeitschrift Literary Review, wieder nicht erhielt der deutsche Schwerdichter Gerhard Zwerenz, der seit Jahren mit schlechtem literarischem Sex reüssiert: „Mir hingen die Eier dran wie zwei dicke Romane“, beschreibt Zwerenz zum Beispiel zwei seiner Romanhelden. Ob der König der Testikel-Metaphorik im kommenden Jahr endlich für sein Lebenswerk geehrt wird, ist noch fraglich.
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