: Zweite Runde: Schmulp
Am frühen Morgen, wir sind alle gerade aus dem Bett gefallen, da gilt es Nahrung aufzunehmen für einen langen, harten Tag. Das Frühstück könnte eine so schöne Sache sein, wenn da nicht der SCHMULP wäre. Meint Radio Fritz. Denn SCHMULP, so sagen es die Radio-Fritzen, das sind eklige Flecken, Krümel und Geschmiere auf der meist frisch gewaschenen Frühstücksdecke. So etwas Unsauberes gibt es bei der Wahrheit erstens nicht, und zweitens sind wir mal wieder anderer Meinung.
SCHMULP, liebe Kollegen, beziehungsweise DER SCHMULP, ist der hinlänglich bekannte Widersacher des noch bekannteren Comic-Helden Snopel aus der Feder des amerikanischen Kult-Zeichners George Prack: DER SCHMULP hatte seinen ersten Auftritt in der Marvel-Reihe „Super-Snopel rettet das Universum“ (30 Bände, heute praktisch unbezahlbar). Snopel- Abenteuer basierten sämtlich auf unveröffentlichten Goethe- und Rilke-Texten, weshalb die Serie, die 1937 ihren Anfang nahm, in den fünfziger Jahren eingestellt werden mußte. DER SCHMULP – seine Figur ist an Werthers Bruder („Der jüngere Werther“) angelehnt – war wie verrückt hinter dem Universum her und wollte es in jeder „Snopel“-Ausgabe mit Hilfe einer Armee finsterster Gestalten seiner Herrschaft unterwerfen. Überraschenderweise wurde er jedoch immer rechtzeitig vor Heftende von Snopel daran gehindert.
Weitere SCHMULP-Fiction kann heute bis siebzehn Uhr bei der Radio-Fritz-Redaktion unter der Faxnummer 0331-721- 3990 eingereicht werden. Wie schon gestern, wird die endgültige Entscheidung über die endgültige Wortbedeutung mittels einer hochkomplizierten, computergestützten telefonischen Abstimmung ermittelt. Wobei wir bezweifeln, daß es eine bessere Erklärung als die der Wahrheit gibt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen