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Zweibeinhunde

Tölen sind von Kindern kaum zu unterscheiden

Foto: Hundekindfoto: reuters

Das laut eigenen Angaben „weltweit größte Netzwerk von 5-Sterne-Hundesittern“ und anderen Online-Canidenflüsterern Rover.com hat sich im vergangenen Jahr beim Gassigehen ausführlich umgehört und gestern einen „Hundenamen-Report 2019“ vorgestellt. Ausweislich dieser animalisch-soziologischen Erhebung stehen für den modernen Vierbeiner eigentümlich zweibeinig klingende Vornamen hoch im Kurs. Der Hund von heute heißt also nicht mehr „Blondie“ (so nennen sich nicht einmal mehr Bands) oder „Hasso“ (so heißen nur noch Software-Milliardäre), sondern Luna, Max, Kira, Sammy oder Oskar. Ohrenscheinlich müssen sich die hechelnden Familienanhängsel nicht mehr nur gelegentlich das Körbchen, sondern auch die Vornamen mit dem menschlichen Nachwuchs teilen. Verständlich, die Eltern können bei nervtötenden Standard-Durchsagen viel Zeit sparen, wenn sich Verbote und Ermahnungen an beide Adressaten gleichzeitig richten: „Kira, du sollst den Sammy nicht immer beißen!“ etwa oder: „Luna, nicht mit den dreckigen Pfoten auf das Sofa!“ oder eben jene hundsgemeine Lüge: „Das ist der Max. Der will nur spielen!“

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