: Zweckmäßiger Höhepunkt
■ Etatkürzung bei Wissenschaft und Forschung
Und wieder heißt's den Gürtel enger schnallen: Die Ausgaben der Behörde für Wissenschaft und Forschung sollen 1994 von 1,20 Milliarden um 1,9 Prozent auf 1,184 Milliarden Mark zurückgehen. Gekürzt wird vor allem bei den Forschungsaufwendungen und den Personalkosten. Neben rund 23 Millionen Mark Einsparungen im nächsten Jahr müssen die Universitäten noch in diesem Haushaltsjahr Kürzungen von drei Millionen Mark beim Personal hinnehmen. „Wieviel und wo Personal eingespart wird, ist jedoch noch nicht entschieden“, sagte Wissenschaftssenator Leonhard Hajen gestern vor JournalistInnen.
Sicher ist aber, daß der Senat auf seine Beteiligung am Beschleuniger- und Tomographiezentrum (BTZ) in Flottbek verzichten wird. „Da eine Kostenübernahme aus der Privatwirtschaft nicht zu erwarten ist, wird das BTZ wohl zum Ende des Jahres schließen“, erläuterte Pressesprecher Jenspeter Rosenfeldt.
In dem Zentrum wird seit einigen Jahren ein sogenannter Scanner erprobt, der die Röntgenuntersuchungen größtenteils ersetzen könnte. Vorteil des Gerätes ist, daß der Körper des Menschen durch diese Methode geringer belastet wird und zusätzlich auch Stoffwechselabläufe beobachtet werden können. Das Beschleuniger- und Tomographiezentrum hatte die Aufgabe, andere Nutzungsmöglichkeiten für den Scanner zu finden, zum Beispiel, um Strömungsvorgänge bei Verbrennungen besser beobachten zu können. „Die Methode hat sich jedoch als zu teuer erwiesen“, sagte Jenspeter Rosenfeldt. Nun soll geprüft werden, ob der Scanner unabhängig vom BTZ in der Uniklinik betrieben werden kann. Durch die Schließung des BTZ spare der Senat 1994 rund 1,1 Millionen Mark, berichtete Senator Hajen.
Auch die als Flügelbauten geplante Erweiterung des Hauptgebäudes der Uni wirdwahrscheinlich in der geplanten Form nicht verwirklicht. Dafür soll die geplante Mensa an der Bundesstraße aufgestockt werden. Hajens: „Wir werden voraussichtlich den Plan eines gestalterischen Höhepunktes zugunsten eines zweckmäßigen Baus aufgeben“.
ach
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen