■ FC St. Pauli: Zuviel Verkehr
Ohne konkrete Ergebnisse endete gestern nachmittag der erste verkehrs- und stadtentwicklungspolitische Workshop des FC St. Pauli. Der Wieder-einmal-Zweitligist hatte Vertreter aus Politik, Stadtteil-Initiativen und Verkehrsunternehmen in den Bürgertreff Altona-Nord geladen.
Es sollten die unterschiedlichen Positionen zu den Ausbauplänen des derzeit 20.000 Zuschauer fassenden Wilhelm-Koch-Stadions ausgetauscht werden. Annähernd 50 Teilnehmer – darunter vieler Anwohner aus den betroffenen Stadtteilen – waren schließlich in die Gefionstraße gekommen und diskutierten unter dem Motto „Wir bewegen St. Pauli“.
Vor allem Anwohner des Karolinenviertels kritisierten, daß sie erst jetzt an den Planungen beteiligt worden seien. Der Workshop finde – wie schon die Info-Veranstaltung vor fast drei Monaten in „Schmidts Tivoli“– relativ spät statt: „Wir werden nahezu vor vollendete Tatsachen gestellt.“
Zusätzlich zu noch mehr Autoverkehr, Lärm und Abgasen befürchten die Bewohner einen „unübersehbaren massiven Strukturwandel“. Diese „bedenkliche“Entwicklung beschleunige der FC St. Pauli durch sein „schickes, neues Stadion“mit seinen fast 35.000 Plätzen.
Die in Arbeitsgruppen erarbeiteten Vorschläge, um ein Verkehrschaos rund um das Millerntor zu vermeiden, reichten von kostenpflichtigem Anwohnerparken, Parkinformations- und Leitsystemen, breiteren Fußwegen bis zu einem Ausbau des Radwegnetzes. Ob diese Vorschläge realisiert werden, ist jedoch noch nicht abzusehen. Es soll eine Lenkungsgruppe eingerichtet werden, um das Auftreten gegenüber der Baubehörde zu koordinieren. Der FC St. Pauli versprach, dabei unterstützend tätig werden zu wollen. Ein erstes Treffen ist für Ende August anberaumt.
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