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Zurück zur Natur

■ Sechs Robben-Findelkinder werden aus der Aufzuchtstation entlassen

Die ersten sechs Heuler dieser Saison, von den Robbenmüttern verlassene oder verlorene Findelkinder, werden in diesen Tagen nach artgerechter Aufzucht aus der Seehundstation in Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) wieder in die Natur entlassen. Insgesamt hat die Friedrichskooger Station seit 1989 schon fast 70 junge Seehunde beherbergt.

Die diesjährige Sterblichkeitsrate bei jungen Seehunden ist nicht außergewöhnlich und kein Anzeichen für ein erneutes Robbensterben, hieß es. Die bisher gefundenen 100 toten Tiere an der schleswig-holsteinischen Westküste liegen nicht über der normalen Jahresrate, bestätigte der Sprecher des Kieler Umweltministeriums, Wolfgang Götze.

Nach Meinung von Experten wird der gelegentlich auftauchende Virustyp, der 1988 rund 75 Prozent des Robbenbestandes an der norddeutschen und dänischen Westküste dahinraffte, nicht erneut eine Epidemie auslösen, da sich das Immunsystem der Tiere wahrscheinlich auf diesen der Hundeseuche („Staupe“) ähnlichen Virus einstellen konnte. Nach wie vor sind die Seehunde aber von Auswirkungen der allgemein schadstoffbelasteten Nordsee bedroht, betonte kürzlich Schleswig-Holsteins Umweltministerin Edda Müller (SPD). Vereinzelte Forderungen nach einer Jagd auf Seehunde wies sie nachdrücklich zurück.

Der aktuelle Seehundbestand läßt sich gegenwärtig noch nicht genau bilanzieren. Er beläuft sich in Schleswig-Holstein auf voraussichtlich weit mehr als 3000 Tiere. Er erreicht damit aber bisher nicht die Zahl von 4000 Robben, wie sie vor der tödlichen Epidemie vorhanden waren. dpa

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