■ Zur Person: Frißt auch mal Kreide
Gerhard Schröder ist bekannt für forsche Vorstöße, die nicht immer auf Parteilinie liegen. Wenn aber die SPD-Meinung festgezurrt wird, frißt Niedersachsens Ministerpräsident Kreide. Die 45 Sozialdemokraten, die über die Anträge für den SPD-Bundesparteitag Anfang Dezember abstimmen werden, schrieben Schröder die Parteiforderung nach einer Ausbildungsplatzabgabe in den unter seiner Federführung entstandenen Antragsentwurf.
Schröder wollte auf Appelle an die Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft setzen. Zur von Schröder geforderten Flexibilisierung des Flächentarifs drückte Fraktionschef Scharping Schröder „in voller Übereinstimmung“das Ziel Arbeitszeitverkürzung aufs Auge. Der von Schröder favorisierte Kombi-Lohn für arbeitende Sozialhilfeempfänger wurde als nicht ausgegoren kassiert. Siehe da: Schröder stimmte zu. jof
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