: Zur Orientierung
Frage für die Kunst: Welche Bilder hat der Nahe Osten?
Musik ja, wie man auch im heutigen taz-Magazin nachlesen kann. Da gesellen sich in den besser sortierten Plattensammlungen mittlerweile die Stimmen und Stars aus dem arabischen Raum zwanglos zu den den Britpop-Scheiben, zu Elektronika oder US-amerikanischer Chartsware. Man hat doch die Ohren offen. Und würde gern auch sehen. Aber Kairo oder Beirut als Kunstzentren? Müssen erst entdeckt werden, und das hat natürlich auch Gründe, weil in Sachen bildender Kunst (und die hat schon eine mehr als tausendjährige Geschichte) der arabische Raum tatsächlich konsequent an den Bedürfnissen des Westens vorbeiproduziert hat. Stichwort: die vom Islam gebotene Bildlosigkeit und der Verzicht auf die Darstellung von lebenden Wesen. In den letzten Jahren aber hat sich in Palästina, in Jordanien oder Syrien doch eine junge Kunstszene formiert, die sich wohl kaum von ungefähr gerade über die neuen Medien in die aktuelle Kunst einklinkt – im Haus der Kulturen der Welt wird sie ab 20. März in der Reihe „DisORIENTation“ umfassend präsentiert werden. Bereits am Sonntag diskutieren dazu im C/O Berlin die libanesischen Künstler Akram Zaatari und Walid Raad mit Stéphane Bauer, Kurator der NGBK, und dem Künstler Joachim Schmid über neue Möglichkeiten künstlerischer Intervention. Auch am Beispiel der Fondation Arabe pour l’Image, die die beiden Fotokünstler begründet haben.