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Zunder für Ölmultis

■ Erstmals seit 16 Jahren: Kartellamt verfügt Preissenkung

Berlin (ap/taz) — Das Bundeskartellamt wird aufmüpfig. Die Berliner Wettbewerbshüter haben am Freitag eine Senkung der Benzinpreise verfügt. Per einstweilige Anordnung wurden die Konzerne Aral, BP, DEA, Esso und Shell angewiesen, die Preise für Benzin und Super an ihren Hamburger Tankstellen sofort um mindestens fünf Pfennig zu senken.

Das Kartellamt begründete seinen Beschluß damit, daß die Preise für Mineralölprodukte in Rotterdam im Oktober deutlich gefallen seien. Außerdem sorge die Talfahrt des Dollarkurses dafür, daß die Konzerne dort inzwischen billiger einkaufen könnten. Während die Firmen Preiserhöhungen in Rotterdam sofort zum Anlaß für kräftige Anhebungen der Kraftstoffpreise nähmen, seien bei einer gegenläufigen Entwicklung allenfalls geringfügige Preissenkungen zu beobachten. „Wir haben sehr lange gewartet“, sagte der Kartellamtssprecher. Die Behörde habe die fünf Konzerne bereits am 5. Oktober dringend zu Preissenkungen aufgefordert. Die Konzerne müßten derzeit für einen Liter Normalbenzin 12,39 Pfennig weniger bezahlen, als sie für diesen Kraftstoff verlangen. Das Kartellamt will jetzt auch in anderen Regionen die Preispolitik der Konzerne korrigieren. Die einstweilige Anordnung ist die erste seit 16 Jahren. Alle Konzerne wollen juristisch dagegen vorgehen. KOMMENTAR SEITE 10

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